Ich beginne hier mal eine Geschichte über einen Jungen und fange am besten mal ganz vorne an. Also dieser Junge hatte wie jeder andere eine Mutter und einen Vater. Dann zeugten diese beiden den Jungen. Dann bekam der Vater keine Lust mehr auf ein Baby und war noch während der Schwangerschaft weg. Die Mutter war nun wieder alleine und wusste nicht wie sie es schaffen sollte, weil sie sich selber auch ins Aus ihrer eigenen Familie geschossen hat.. Also versuchte sie sich mit Hilfe des Gasherd’s umzubringen und den Jungen so gleich mit loszuwerden…

… ich brauche euch vermutlich nicht sagen, dass ich dieser Junge war, oder? Aber vermutlich war dies die Geburtsstunde meines Kämpferherzes. Denn wie durch ein Wunder überlebte meine Mutter und auch ich diesen dummen „Anschlag“.

Als ich ungefähr acht Jahre alt war und inzwischen ein kleiner Bruder (von einem anderen Vater hinzugekommen ist) erfuhr ich nach und nach das nur wenige Kilometer von mir entfernt es auch schon einen großen Bruder gab (ebenfalls ein anderer Vater). Mein großer Bruder wuchs bei meiner Oma auf, weil meine Mutter mehr als nur die eine Dummheit begangen hat in ihrem Leben. Naja um die Brücke mal zu schlagen.. Ich als mittlerer wurde irgendwie nie beachtet und man lies mich auch ein lebenslang spüren das ich eigentlich nicht gewollt war. Keiner wollte mich, keiner erzog mich, keiner liebte mich… Also versuchte ich das mit der Erziehung soweit es ging selber zu übernehmen. Das mit der liebe wollte trotzdem keiner für mich übernehmen und so weiß ich bis heute nicht wie sowas richtig funktioniert..

Nunja warum also ist dieses Alter ACHT für mich so wichtig? Nicht nur weil ich dort erfahren habe, dass es auch einen großen Bruder gibt. Nein ab diesem Alter nahm eine Sache zu.. Die körperliche Gewalt meiner Mutter gegenüber MIR. Ja mir groß geschrieben, weil egal ob ich als Kind scheiße gebaut habe oder mein kleiner Bruder ich war derjenige der grundsätzlich immer der schuldige und musste einige Fäuste, Kaffeekannen oder Stunden im kalten, dunklen Keller einstecken.. Bevor ich jedoch wieder abkomme vom Thema mit acht erfuhr‘ ich zum ersten Mal das meine Mutter sich mit mir umbringen wollte… Ich meine was hat ein Kind auch besseres zu tun als darüber nachzugrüben und zu lernen damit umzugehen?

Ab diesem Moment veränderte ich mich. Ich war fortan nicht mehr das Kind, dass alle den nächsten JEYJEY Okocha nannten NEIN, ich zog mich immer mehr zurück und vertraute mehr oder weniger nur noch einem – MIR selber. Wenn die eigene Mutter einen immer was vorgelogen hatte wer erzählt einem denn dann die Wahrheit? Meine Mauer zum Schutze für mich selber wurde immer höher und dicker ich igelte mich ein, blieb gern nur für mich.. Das hat sich bis heute nicht wirklich gravierend geändert. Es brauch Ewigkeiten, bis jemand meine Mauern überwunden hat und es geht so schnell Risse in dieses Vertrauen zu reißen..

Nunja seit dem ich acht war hat sich aber um mich herum eine Menge verändert… Neue Menschen in meinem Leben, neuer Wohnort ABER keiner wirklich KEINER weiß von dieser Geschichte.. Und ich bin einfach nicht mehr bereit die geheim zu halten.. Ich kann diese Last nicht mehr alleine tragen. Wer diese Geschichte kennt – wird erahnen können warum ich so bin. Warum ich so viele Verlustängste habe. Er wird mich einfach teilweise verstehen, auch wenn ich nicht glaube das sich jemand von euch ELTERN habenden Leuten in so eine Situation hineinversetzen kann… Diese Verlustängste die mich so oft runterziehen, ich stehe hier mit meinen 25 Jahren und kann nicht wirklich behaupten das es einen Menschen gibt der wirklich lange bei mir geblieben ist. Nein die meisten gingen ohne Grund, viele sogar ohne was zu sagen.. Sowas hinterlässt tiefere Wunden in der Seele als jeder Messerstich, auch wenn das kitschig klingt es ist so.

Nunja aktuelle Situation meines Lebens? – Mein Vater? Kenn ich nicht wirklich! – Meine Mutter? Krank bis zum geht nicht mehr, abhängig und beeinflußt von Tabletten – Mein Stiefvater? Extremer Alkoholiker – Meine beiden Brüder? Der große meldet sich nie, will keinen Kontakt, der kleine wohnt nicht weit weg aber aufgrund der ewigen Bevorzugungen von ihm ist der wenige Kontakt auch gut so… – Beruflich? Liebe? Alles riesen Fragezeichen ich scheine einfach keinen Platz zu haben? Die Welt brauch mich nicht… Wie meine Mutter damals…

Hätte wenn und aber bringt ja alles nichts, aber die Tage an denen ich wünsche ich hätte niemals ein Kämpferherz besessen die häufen sich. Keiner kommt mit mir klar, keiner versteht mich… Alle verlangen sie Geduld von mir für ihre Entscheidungen, aber keiner hat diese Geduld bei mir.. Es bringt mich um .. JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR..

ENDE

(Traurige aber wahre Geschichte – auch wenn ich der zeit halber einiges weggelassen habe..)

Phakdi_

Kommentare
  1. Daryl sagt:

    Ich weiß gar nicht wirklich was ich darüber denken soll, ich meine ich kenne dich nicht wirklich nur deine Tweets habe ich gelesen und jetzt langsam auf deinem Blog. Ich empfinde solche Geschichten als unheimlich traurig denn gerade Kinder haben doch die größte Zuneigung und Liebe auf der Welt verdient. Ich wurde bei meinen Großeltern groß an meine Mutter kann ich mich kaum mehr erinnern, sie starb als ich 3 Jahre alt war. Zu meinem Vater hatte ich nie großen Kontakt, zu meinem 17. Geburtstag rief er dann nach 14 Jahren mal an und wollte sich bald wieder melden. Ca 1 Jahr später zu meinem Geburtstag wo dann auch nix bei rum kam. Ich habe keine große Familie und innerhalb der Familie gab es wirklich oft streit, ich kann und würde niemals behaupten deine Situation zu verstehen. Selbst wenn ich versuchen würde sie nachzuempfinden wäre mir dies wohl unmöglich, denn es ist mir nicht vorstellbar.

    In solchen Momenten wünschte ich wirklich den Menschen zu helfen die eigentlich ein wirklich gutes Herz in der Brust haben. Dude, ich denke wir haben alle einen Platz auf dieser Welt und vielleicht klingt es unheimlich kitschig aber manchmal glaube ich das es ein Grund gibt weshalb wir all diesen Mist durchmachen. Wieso wir jeden Tag aufs neue in den Kampf ziehen und uns dann abends müde vom Leben ins Bett legen.

    Ich glaube irgendwann werden wir für all die Mühen belohnt, wir formen unser Leben durch all die Entscheidungen die wir jeden Tag treffen. Würden wir einfach aufgeben und uns den schlechten Gedanken hingeben ( unabhängig davon wie schwer sie sind ) dann würden wir uns selber die Chance nehmen etwas größeres aus uns zu machen und unser eigenes Glück zu finden. Deine Geschichte hat mein Herz berührt. Ich habe mich schon immer mehr für das Leben anderer interessiert und selbst wenn man sich nur aus dem Netz kennt. Warum sollten wir nicht versuchen einander zu helfen? Immerhin sind wir doch alle Menschen und das sollte für niemanden bedeuten sich weniger für andere ins Zeug zu legen. Ich habs dir ja schonmal angeboten. Wenn du schnacken willst dann komm auf mich zurück, ich habe auch einiges mitgemacht und ich möchte ungern dabei zusehen wie sich jemand an diesen Gedanken kaputt macht.

    Es war gut diese Geschichte rauszulassen, denn irgenwann wird es einen von innen zerfressen.

    Wir werden uns ja vermutlich eh noch schreiben,

    deshalb liebe Grüße Daryl.

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